Am Ende der Angst wartet das Wunder
- marikaabel
- 19. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

„Wunder beginnen immer dann, wenn wir unseren Träumen mehr Energie geben als unseren Ängsten.“
Bevor ich aufbrach, habe ich meine Ängste ehrlich ausgesprochen. Die Angst, nachts allein irgendwo zu schlafen. Die Angst, mich zu verfahren. Die Angst, einsam zu sein, Heimweh zu bekommen. Die Angst, keine schönen Orte zu finden. Die Angst, dass das Wetter nicht mitspielt. Und vor allem: die Angst vor der Einsamkeit.
All diese Stimmen waren da, bevor ich los fuhr. Und dann bin ich gefahren. Schritt für Schritt. Tag für Tag. Und was soll ich sagen? Keine dieser Ängste hat sich realisiert. Ganz im Gegenteil:
Dort, wo vorher Angst war, hat sich etwas Neues gezeigt – Vertrauen, Ruhe, Freude.
Mut wird belohnt
Ich habe es geschafft. Ich war mutig. Ich habe mich meinen inneren Schatten gestellt, bin durch meine Zweifel gegangen – und mein Mut wurde belohnt.
Belohnt mit Eindrücken, die mein Herz weit gemacht haben. Mit Landschaften, die ich nur deshalb gesehen habe, weil ich mich getraut habe, loszufahren. Mit Momenten voller Stille, in denen ich spüren durfte, wie stark und vollständig ich eigentlich bin.
Am Ende habe ich nicht die Angst gefunden – sondern mich selbst.
Von Füssen im Allgäu führte mich mein Weg über das Timmelsjoch – eine Hochalpenstraße, die wie ein Tor in eine andere Welt wirkt. Kehren, Panoramen, Fels und Himmel: schon hier begann die Reise, bei der der Weg selbst das Ziel war.
In Merano mischten sich mediterranes Flair und alpine Kulisse. Weiter ging es nach Schio und über Bassano del Grappa, eine Stadt voller Geschichte und Atmosphäre.
In Asolo und Casella begegnete mir Italien von seiner leisen, charmanten Seite: kleine Gassen, Hügel voller Weinberge und ein Gefühl von Zeitlosigkeit.
Am Lago di Santa Croce spiegelte sich die Landschaft im Wasser, ein Moment der Ruhe zwischen all den Kilometern. Dann Venedig – einzigartig, verwunschen, voller Gassen, Brücken und Geschichte. Von dort weiter entlang der Küste bis nach Triest, wo Habsburger Charme auf italienisches Leben trifft.
Über die Grenze führte mich der Weg nach Koper und schließlich nach Ljubljana – eine Hauptstadt, die so liebenswert mit ihrer Leichtigkeit, Kultur und entspannten Atmosphäre überrascht. Meine Heimreise führte mich eine letzte Nacht zum Chiemsee, an der ich einen spektakulären Sonnenuntergang erleben durfte. Jeder Abschnitt war ein neues Bild, eine neue Stimmung, ein Stück Europa in seiner Vielfalt. Und all das wirkt noch nach – wie eine Melodie, die nicht endet.
Freude, Dankbarkeit, Demut
Da war Freude über die Schönheit, die mir begegnet ist. Dankbarkeit dafür, dass ich gesund und frei reisen konnte. Und eine tiefe Demut, weil ich gespürt habe, wie klein wir Menschen sind – und wie großartig das Leben, wenn wir es uns erlauben, wirklich hinzusehen.
Es war nicht der perfekte Komfort, nicht der Luxus, nicht die Planung, die diese Reise so besonders gemacht haben. Es war das Einlassen. Das Loslassen. Das Vertrauen.
Die Lektion der Angst
Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Angst ist nur ein Tor.
Wenn wir den Mut haben, hindurchzugehen, wartet auf der anderen Seite etwas Großartiges. Die Angst zeigt uns unsere Grenzen. Der Mut zeigt uns unsere Möglichkeiten. Und genau dazwischen liegt das Leben. Vielleicht ist das die Botschaft, die ich mitnehmen möchte – und auch dir mitgeben möchte: Warte nicht, bis die Angst verschwindet. Geh los. Geh hindurch. Am Ende wartet das Wunder.
Dein Moment der Reflexion
Welche Angst hält dich gerade noch zurück? Und was könnte auf der anderen Seite auf dich warten? Teile es gern in den Kommentaren – vielleicht ist dein Schritt durch die Angst der Beginn deines ganz persönlichen Wunders.
Ganz liebe Grüße
Deine Marika
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