Ängste denen du Dich nicht stellst, werden zu Deinen Grenzen.
- marikaabel

- 25. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Dieser Satz hat mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Er ist so einfach – und gleichzeitig so kraftvoll. Ich habe mich oft gefragt: Welche Ängste bestimmen eigentlich mein Leben? Wo habe ich mir selbst Grenzen gesetzt, ohne dass es nötig gewesen wäre?
Eine meiner größten Ängste war es immer, alleine zu verreisen. Natürlich war ich schon oft unterwegs – aber meistens in Gruppen, mit Freunden, in einer gewissen Anbindung oder mit einem klaren Ziel vor Augen. Es gab immer Strukturen, Vorgaben, ein Programm, an dem ich mich orientieren konnte. Das Gefühl von Sicherheit war stets vorhanden.
Doch dieses Mal wird alles anders. Ich fahre ohne Plan, ohne klare Vorgaben, ohne festes Ziel. Ich lasse mich treiben von Ort zu Ort. Ich habe mein Auto, in dem ich schlafen werde, und ansonsten lasse ich das Leben entscheiden, wohin es mich trägt. Völlig ziellos, offen für das Neue und das Fremde – und immer wieder konfrontiert mit meinen Ängsten.
Es sind viele Ängste, die in mir hochkommen:
Die Angst, nachts allein irgendwo in meinem Auto zu schlafen, an einem fremden Ort.
Die Angst, mich zu verfahren, nicht mehr weiterzuwissen.
Die Angst, keine schönen Orte zu finden, an denen ich mich wohlfühlen kann.
Die Angst, dass das Wetter nicht mitspielt und mir alles schwerer macht.
Die Angst, dass das Alleinsein zu schwer wird.
Die Angst, einsam zu sein, Heimweh zu bekommen.
Und doch ist genau das der Punkt: Wenn ich mich diesen Ängsten nicht stelle, dann bleiben sie meine Grenzen. Sie halten mich klein, sie halten mich zurück von den Abenteuern und dem lebendigen Leben.
So auch das Zitat von Dr. med. Christian Peter Dogs aus dem Buch - Gefühle sind keine Krankheit: "Ist eine Angst im Alltag störend, empfehle ich, sich ihr zu stellen.
Angst hat immer einen bestimmten Ablauf: Erst steigt sie an. Dann kommt es zum Plateau.
Dann lässt die Angst wieder nach. Viele Ängstliche steigen während des Anstiegs aus - zum Beispiel, bevor sie es wagen, vor einer Gruppe zu sprechen. Sie sind sich sicher, dass sie das nicht schaffen. Alles in ihnen schaltet auf Vermeidung, auf Flucht, sie wollen wegrennen, ihr Atem wird knapp, ihr Herz rast, ihre Angst ist fürchterlich.
Aussteigen aber ist ein Fehler. Es ist so, als würde ein Dompteur sein wildes Tier einfach machen lassen. Will es davonrennen, lässt er es rennen. Will es ihn zerfleischen, lässt er es ihn zerfleischen. Das wilde Tier übernimmt das Kommando - und der Mensch ordnet sich unter. Es ist wichtig, sich selbst Einhalt zu gebieten:
Aussteigen gibt es nicht, zumindest nicht über körperliche Symptome!"
Diese Buch hat mich inspiriert. Ich möchte lernen, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann. Auf mein Organisationstalent, auf meine Intuition, auf meinen Instinkt aber auch auf meine Angst. Sie ist richtig und wichtig. Ich möchte spüren, dass ich die Kraft habe, durch meine Ängste hindurchzugehen – und dahinter Freiheit zu finden.
Diese Reise wird für mich nicht nur ein Ortswechsel sein, sondern eine Reise zu mir selbst. Ein Abenteuer, das mich herausfordert, aber auch wachsen lässt. Denn hinter jeder Angst wartet die Erkenntnis: Ich kann mehr, als ich glaube.
In diesem Sinne packe ich meine Angst bei den Hörnern
Deine Marika




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